Dienstag, 1. September 2009

ZU HAUSE

Das Ost-Viertel ist ein gediegener Lebensort, eine geschützte Welt für Kinder, ein Idylle- und Abitur-Versprechen mit großen Bäumen, aber auch eine mehr oder weniger sichtbare/offensichtliche Festung, ein Besitzstand-Gebiet. Leben hier Konservative oder was wird hier konserviert? Was ist eine Grenzüberschreitung an diesem Ort? Welche Fremdkörper lassen sich hier konstruktiv implementieren? Das freie Theater M21 zeigt im Rahmen des Projekts STADT-IN- ZUKUNFT und eines ebenso theatralen Spaziergangs fünf Episoden über Zeitgenossen und ihre Einrichtungsversuche an unterschiedlichen Orten. Diese „Monologe für zuhause“ hat Ingrid Lausund geschrieben, die zu den meist gespielten Gegenwartsautorinnen zählt. Sie sind dem Erzählband BIN NEBENAN entnommen. Es sind dies tragikomische Kurzgeschichten über skurrile, vereinsamte und verunsicherte Zeitgenossen, die in ihren häuslichen Paralleluniversen Überlebenskämpfe mit sich und ihrer unmittelbaren Umgebung ausfechten. Mint und Hellblau gegen ein bedrohliches Außen, Gemütlichkeitsrituale gegen Panikattacken, die perfekt geputzte Küche als pseudosakraler Raum. Ein kleiner Marathon über wackelige Lebensfundamente und sanierungsbedürftige Innenräume. Emotionale Rohrbrüche vorprogrammiert. Start des Rundgangs ist das Goetheinstitut.

INSZENIERUNG Joachim von Burchard
AUSSTATTUNG Jeannine Simon
DRAMATURGIE Nicola Bongard
Mit: Imme Beccard, Martina Hesse, Johannes Nehlsen, Susanne Martin

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