Dienstag, 1. September 2009

SCHREIBCONTAINER

Unter dem Pflaster liegt der Strand - Dramatische Betrachtungen im Stadtviertel

Viermal entsenden wir für zwei Wochen jeweils einen Theaterautor oder –autorin in einen Stadtteil, um sich in der dort stehenden mobilen Bühne einen Arbeitsraum einzurichten. Der Auftrag an die Autoren ist die Annäherung an die Bevölkerung und die Orte des Stadtteils, um die Spezifika herauszufinden. Welcher Zusammenhang besteht zwischen Wohngegend, -raum und Biographie? In Gesprächen, Konfrontationen und leisen Beobachtungen sollen sie zum Spion werden, der aus dem Anhänger herauslinst oder sich inkognito um die Häuser bewegt. Als Ergebnis werden die Texte im jeweiligen Stadtteil in der dritten Woche in Form einer szenischen Lesung zur Aufführung gebracht.


Paul Brodowsky
Paul Brodowsky wurde 1980 in Kiel geboren. Von 1999 bis 2005 studierte er "Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus" an der Universität Hildesheim. Im Jahr 2000 war Mitbegründer und bis 2004 Mitherausgeber der Literaturzeitschrift BELLA triste, anschließend künstlerischer Co-Leiter des Hildesheimer Literaturfestivals PROSANOVA 2005. Seine erste Buchveröffentlichung erfolgte 2002 mit „Milch Holz Katzen“ im Suhrkamp Verlag. Sein zweites Buch, ein Erzählungsband mit dem Titel "Die blinde Fotografin" wurde im Frühjahr 2007 veröffentlicht. Im Frühjahr 2006 wurde sein Theaterstück "Stadt, Land, Fisch" in einer Werkstattinszenierung an den Münchener Kammerspielen präsentiert, 2008 hatte sein zweites Stück "Dingos" am Münchner Volkstheater Premiere. Im Mai 2008 lief auf den Wiener Festwochen Brodowskys Bearbeitung von William Shakespeares "Troilus und Cressida", die anschließend in den Spielplan der Münchner Kammerspiele übernommen wurde. Im März 2010 wurde sein neuestes Stück "Lüg mir in mein Gesicht" am Theater Freiburg uraufgeführt. Von 2007 – 2010 unterrichtete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter literarisches Schreiben an der Uni Hildesheim. Zur Zeit lebt Paul Brodowsky als freier Autor in Freiburg im Breisgau.

Antje Thoms
Antje Thoms, geboren 1976 in Stralsund, studierte Angewandte Theaterwissenschaften in Giessen und war ab 1999 Regieassistentin am Niedersächsichen Staatstheater Hannover. Dort arbeitete sie u. a. mit Sebastian Nübling, Andreas Kriegenburg, Luk Perceval, Elias Perrig und Jossi Wieler zusammen. Seit 2003 ist sie freiberuflich als Regisseurin und Autorin tätig. Inszenierungen u.a. am Saarländischen Staatstheater, Stadttheater Bern, DT Göttingen, Theater Winkelwiese Zürich, Theater Ulm. Ab 2004 Regie und Stückentwicklung für das Schweizer Autorenförderprogramm Dramenprozessor. 2006 Gründungsmitglied der freien Theaterformation Trainingslager. Ihre Theaterstücke wurden für mehrere Preise nominiert, 2007 Uraufführung DIE SCHLECHTESTE SHOW DER WELT am Saarländischen Staatstheater, weitere Inszenierungen in Marburg, Wien, Lärz, Bremen und am DT Göttingen.


Nino Haratischwili
Nino Haratischwili wurde 1983 in Tiflis (Georgien) geboren. Sie leitete von 1998 bis 2003 die freie, deutsch - georgische Theatertruppe "Fliedertheater" und hatte mit dieser mehrere Auftritte an georgischen Theatern sowie Gastspiele in Deutschland. Von 2000 bis 2003 studierte sie Filmregie an der Staatlichen Schule für Film und Theater in Tiflis. Von 2003 bis 2007 folgte ein Regiestudium an der Theaterakademie Hamburg, ITMF. Die Uraufführungsinszenierung von Z, die sie selbst einrichtete, war mit mehreren Gastspielen in Hamburg, Heidelberg, Jena und Bremen zu sehen. 2006 wurde Nino Haratischwili zu den Werkstatttagen am Burgtheater Wien eingeladen. Ihr Theaterstück Le petit maître wurde 2007 am Staatstheater Kassel uraufgeführt. In diesem Jahr gewann sie gemeinsam mit Philipp Löhle den Autorenpreis des Heidelberger Stückemarktes. Für ihre herausragende literarische Leistung wurde Nino Haratischwili am 4. März 2010 mit dem Adalbert-von-Chamisso-Förderpreis der Robert-Bosch-Stiftung ausgezeichnet. Ebenfalls in diesem Jahr wurde ihr Auftragsstück ZORN am Deutschen Theater in Göttingen uraufgeführt und ihr Roman „Juja“ vom Verbrecher – Verlag veröffentlicht. Sie lebt als freie Regisseurin und Autorin in Hamburg.

Nico Dietrich
Nico Dietrich, 1979 in Brandenburg an der Havel geboren und dort aufgewachsen, studierte von 2001 bis 2005 Theaterregie an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin. Bereits während des Studiums erhielt er für seine Inszenierung der „Orestie“ den Bensheimer Theaterpreis der „Woche des jungen Schauspiels“ und wurde mit der Produktion „Blut im Schuh“ zum Schauspielschultreffen Hannover eingeladen. Es folgten mehrere Arbeiten an freien und städtischen Bühnen, so u.a. am Deutschen Theater Berlin, in den Sophiensälen Berlin, am Volkstheater Rostock, in Hamburg, Zürich und Bremen. Bis 2007 war Nico Dietrich Hausregisseur am Nationaltheater Weimar und Gründer der Performancegruppe Kosmonautenschule Weimar. Seit 2008 lebt er in Berlin und arbeitet freiberuflich als Theaterregisseur, Autor und Produzent, u.a. am Deutschen Theater Göttingen, am Hans Otto Theater Potsdam und am Jungen Staatsschauspiel Berlin. Seit 2010 ist Nico Dietrich jüngster künstlerischer Leiter des Greizer Theaterherbstes.





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